05 Mrz, 2014

Mir geht es an den Kragen

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Als ich mein erstes Aluc-Damenhemd im Upcycling-Store in Berlin gekauft habe, war die Kragen-Kiste leider leer. Nun ist der rot-gestreifte Austauschkragen für meine blaue Bluse endlich angekommen. Der abknöpfbare Kragen an den Hemden und Blusen ist DAS besondere Extra dieser Kleidungsstücke, um gelegentlich mal ein bisschen anders auszusehen. Nur Ameisen sehen immer gleich aus!  Es geht aber nicht nur um Design, sondern auch um Langlebigkeit, denn der Kragen ist normalerweise das erste Teil, das am Hemd verschleißt. Bei den Aluc-Hemden kann man ihn deshalb austauschen (siehe oben).

Außerdem spart das 2in1-Prinzip Platz im Kleiderschrank. Momentan lese ich gerade den britischen Report „Valuing our clothes – the evidence base“ und habe gelernt, dass jeder Brite im Schnitt rund 115 Kleidungsstücke im Schrank hat – was mir wenig vorkommt. In der Rechnung sind beispielsweise nur vier Jeans und 12 T-Shirts enthalten (und sieben Schlipse….). Natürlich sagt die pure Zahl nicht viel darüber aus, wie lange die Sachen getragen werden, sondern ist nur ein Indiz.

Fasziniert bin ich ohnehin eher von der Zahl der Schrankhüter. Zwischen 30 und 40 Prozent dessen, was im Schrank hängt, tragen wir nicht regelmäßig. Erstaunlicherweise lässt sich diese Quote durch einen einfachen Trick deutlich erhöhen, wie eine dänische Studie herausgefunden hat, die ihren Probandinnen einen monatlichen „Shuffle Day“ verordnete. An diesem simplen „Mischmasch-Tag“ wird alles nach vorne geräumt, was im Schrank nach hinten gewandert und so aus dem Blick geraten ist. Offenbar neigen wir trotz Auswahl dazu, immer wieder nach dem selben Outfit zu greifen. Ob ich wohl demnächst dran denken werde, den Kragen auch wirklich auszutauschen oder wird einer der Kragen zum Lieblingskragen und der andere doch eingemottet?

Einen Teil meiner einfarbigen T-Shirts werde ich dieses Wochenende aufpimpen und bedrucken. Das Hamburger „Stoffdeck“ bietet neben Näh- und Upcycling-Kursen (Rucksäcke aus alten Jeans, Kindermützen aus alten Pullovern) auch einen Einsteigerkurs Siebdruck an. Da ich definitiv zwei linke Hände habe, gilt die Devise:

Ich muss einfach nur die Nerven behalten, wenn ich vor den Sieben stehe!

 

 

 

     
 Kirsten   Kirsten Brodde, Blog-Gründerin und Autorin von "Saubere Sachen", hat das Thema Ökomode quasi aus dem Nichts entwickelt. Sie arbeitet als Greenpeace Detox-Campaignerin bei Greenpeace Deutschland.

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Veröffentlicht in: News

5 Kommentare auf "Mir geht es an den Kragen"

1 | Luise

März 6th, 2014 at 11:13

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oh ja.. wer kennt dieses Problem nich..
ich hab auch zig teile im schrank die ich nicht mehr anziehe…
werde aber auch mal ausprobieren aus den alten sachen neue und etwas moderne sachen wieder rauszubekommen :)

2 | Kai

März 9th, 2014 at 21:11

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Die Idee mit den austauschbaren Kragen für Hemden ist super. Es stimmt, wenn meine Hemden irgendwann im Müll landen, dann liegt es bei geschätzten 7 von 10 am Kragen, der mit der Zeit leidet.
Das mit den ungetragenen Klamotten im Schrank kennen wahrscheinlich die Meisten. Alles, was man zwei Jahre nicht mehr anhatte, sollte getrost an die Kleiderspende gehen.

3 | Rikke786

März 14th, 2014 at 16:42

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Beruhigend, dass es anderen Leuten genauso geht. Obwohl man viele Teile nicht mehr anzieht bzw. noch nie gern getragen hat, kann man sich dennoch nur schwer davon trennen.

4 | Andreas

April 3rd, 2014 at 13:28

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Diese Idee mit deKragen finde ich auch toll. Auch ich kenne das Problem, mit den alten Sachen. Guter Tipp.

5 | Maria

April 10th, 2014 at 16:59

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Finde ich super, ich kaufe mir auch gerne neue Klamotten und mache dann mein eigenes Ding raus :) Hinterher sieht man meist gar nicht mehr was es war. Dein neuer Kragen gefällt mir sehr gut und macht auch einiges fröhlicher, besonders zu dieser Jahreszeit darf es schon gar nicht mehr so dunkel sein oder?

Lg Maria