06 Okt, 2008

Was ich mag – und nicht mag

Wie hingegossen liegt sie da auf dem Buchcover. Wie die kleine Meerjungfrau von Hans Christian Andersen, die ihren Fischschwanz zugunsten von zwei Menschenbeinen geopfert hat, um den Prinzen zu bekommen. Ging nicht gut aus, wie wir wissen.

Oder soll das lasziv sein und zeigen, dass grüne Mode jetzt endlich sexy ist und auch die Herren der Schöpfung anmacht? Die Bilder im Inneren des neuen Buches „GreenDesigned: Fashion“, was just bei Avedition erschienen ist, sehen eigentlich gar nicht nach Herrenmagazin aus. Das ist zweifellos ein Verdienst. Vorgestellt werden 55 Designer aus aller Welt, die die textile Welt aufrütteln. Sie beweisen, dass man Mode machen und gleichwohl Land und Leute schonen kann. Ihre Mode hat soziale Qualität.

Der Text ist mit maximal 15 Zeilen pro Label arg knapp geraten, aber um auf den Geschmack zu kommen, genügt es. Unglücklicher macht mich die Auswahl der Kreativen. Von 55 Designern stammen über die Hälfte aus den USA und England, nur fünf Deutsche waren offenbar interessant genug, um hier präsentiert zu werden. Und dann ist auch noch Global Player Adidas als angeblicher Lokalmatador dabei….

Sicher: die Amerikaner und Engländer haben schicke Sachen und leisten sich schon lange mehr Haltung in Sachen Mode als wir. God save their spleen! Aber: eine akribischere Suche hätte den ein oder anderen verborgenen Schatz hierzulande gehoben. Ich wette, dass ich mindestens zwei Dutzend deutsche Ökomode-Label zusammenbekomme, die zu kennen lohnt. Next time!

P.S. Der Preis ist mit 29,90 Euro für einen Bildband durchaus angemessen.

     
 Kirsten   Kirsten Brodde, Blog-Gründerin und Autorin von "Saubere Sachen", hat das Thema Ökomode quasi aus dem Nichts entwickelt. Sie arbeitet als Greenpeace Detox-Campaignerin bei Greenpeace Deutschland.

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