27 Jan, 2009
Klimabilanz einer Sporttasche
Und was sagt mir das? Okay, die Konsumenten hatten bislang kaum eine Chance, sich über die Klimarelevanz ihrer Einkäufe zu informieren. Aber ist das wirklich das Kriterium, welches mich bei einem ökologisch und ethisch wertvollen Einkauf leiten sollte? Bei Lebensmitteln interessiert doch eher, ob sie aus biologischem Anbau sind und womöglich noch obendrein aus der Region (kurzer Transport) stammen. Und auch bei Kleidung ist die Klimabilanz eher ein nettes Plus obendrauf auf meine allgemein vernünftige Entscheidung zugunsten von grüner Mode.
Biologischer Anbau von Baumwolle beispielsweise schont das Klima auf jeden Fall, denn energieintensiv hergestellter Dünger und Pestizide werden gespart und die Böden sind besonders humusreich, das heißt, sie verfügen über die Möglichkeit, viel Kohlendioxid zu speichern und so quasi vom Himmel zu holen. Der Anbau ist also ein probates Mittel gegen den Klimawandel. Das muss ich wissen.
Die nackten Zahlen von Klimabilanzen sagen mir hingegen wenig und ich fürchte, sie dienen oft genug dazu, Dinge schönzurechnen, die eigentlich jeder Vernunft widersprechen.
Soll heißen: der Kauf von Kleidung aus Biobaumwolle ist auf jeden Fall eine gute Entscheidung. Wenn Firmen euch noch zusätzlich eine positive Klimabilanz anbieten, ist das fein – aber eben einfach nur ein Extra obendrauf. Ein Ersatz für eine ökologisch und ethisch einwandfreie Firmenpolitik ist eine gute Klimabilanz eben nicht.
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Kirsten Brodde, Blog-Gründerin und Autorin von "Saubere Sachen", hat das Thema Ökomode quasi aus dem Nichts entwickelt. Sie arbeitet als Greenpeace Detox-Campaignerin bei Greenpeace Deutschland. Hier finden Sie alle Artikel von Kirsten . |
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