26 Feb, 2009
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Was ist bloß aus der Müsli-Maid der Mode geworden! Ich habe schon wieder eine neue Tasche. Wenn ich so weiter mache, muss ich aus rein ökonomischen Gründen mit dem Bloggen aufhören und auf Telefonsex umsteigen. Und dann ist diese Tasche in puncto Optik und Preis definitiv auch Hochadel und nicht so burschikos wie das letzte Exemplar aus meiner alten Luftmatratze. Vor allem genügt die Tasche von Designerin Jana Keller von Royalblush aus der Schweiz aber meinem persönlichen Reinheitsgebot.
Wer auf Taschen steht, findet 11Tipps am Ende des Posts…..
Jana Keller macht Ledertaschen, die Luxus und Nachhaltigkeit verbinden. Die Kuhhaut, sprich das Leder, wird in einem Familienbetrieb in Italien pflanzlich gegerbt – mit Rinde aus einer Baumschule. Die Taschenböden sind aus alten Lederresten und das Innenfutter – bisher unter anderem aus königsblauer Seide – soll demnächst aus Biobaumwolle sein. Produziert wird lokal und vermutlich viel von Jana selbst. Die Farben reichen von Natur und Bernstein (wie meine), die wunderschön Patina annehmen, bis zu leuchtendem Grün und Blau.
Das Design ist mehr für Tage, an denen ich ohnehin nach etwas mehr aussehen möchte und vor allem variabel. Für kleines Gepäck schlage ich die obere Taschenhälfte um und die Tasche ähnelt mehr einem Doktorköfferchen, für mehr Zeitung und Papier klappe ich nach oben auf, so dass ich schon ein ordentliches Shopper-Maß habe. Ich habe also mindestens zwei Taschen in einer.
Janas Taschen gibt es noch in wenigen Läden (siehe ihre Seite), demnächst aber wohl im ersten GREEN SHOWROOM in Berlin.
Damit ihr ein bisschen Auswahl habt (und ich zeigen kann, was inzwischen alles zu haben ist!), hier noch ein paar mehr Tipps für ökokorrekte Taschen.
Airbag Craftworks:Taschen aus recycelten Luftmatratzen und Schlauchbooten in verschiedensten Formaten.
Ashley Watson: Die Kanadierin formt und funktioniert alte Lederjacken zu Taschen und Portemonnaies um.
better – The Fashion rEvolution: Ihr wollt mindestens 200 Taschen bedrucken lassen? Dann hier. Bio und fair.
Give it bag: Taschen mit Statement. Gemacht in Südafrika aus gebrauchten und recycelten Transportsäcken.
Greenpeace Magazin: Im Kleinen Warenhaus gibt es Taschen aus recycelten Bannern, die schon mal eine echte Protestaktion gesehen haben. Riot-Faktor garantiert.
Hack Taschen: Gebrauchte Materialien, auch sehr schön riesige Formate.
Kuyichi: Nicht nur trendige Klamotten, auch Taschen. Chefdesigner Tony Tonnaer ist zwar eine Diva, aber ich habe mich erwischt, wie ich ihn auf der Biofach angehimmelt habe, weil er mit so vielen neuen Materialien experimentiert.
Matt&Nat: Für Vertreter der reinen Lehre. Taschen aus veganem Material – sehr stylish, mir manchmal zu viel Plastik.
Ragbag: Taschen und Portemonnaies aus recycelten Tüten, die in indischen Slums gesammelt wurden.
Veja: Meine Lieblingsturnschuhe. Gerüchten zufolge soll es demnächst auch Taschen geben…..
Zirkeltraining: Riechen die wirklich noch nach Turnhalle? Taschen aus gebrauchtem Sportgeräte-Leder und Turnmatten.
Kirsten Brodde, Blog-Gründerin und Autorin von "Saubere Sachen", hat das Thema Ökomode quasi aus dem Nichts entwickelt. Sie arbeitet als Greenpeace Detox-Campaignerin bei Greenpeace Deutschland. Hier finden Sie alle Artikel von Kirsten . |
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