21 Jul, 2009

Achtung: Satire!

https://www.modeopfer110.de/fileadmin/Modeopfer110/Bilder/Icons/modepolizei_newsboard.jpg

Mädchen der Welt, schaut auf diesen neuen Modeblog. Endlich rücken wir alle näher zusammen und setzen uns für die wahren Modeopfer dieser Welt ein. Endlich rührt das Schicksal von denjenigen, die knochenhart schuften müssen, damit wir schick sind, zwei Modedesignerinnen. Aufopferungsvoll gründeten Berit Müller und Anja Steffen mit MODEOPFER 110 einen Blog, wo alle indischen Baumwollfarmer und Näherinnen aus Bangladesch anrufen können und auf ihre Hungerlöhne aufmerksam machen können. Was für ein Geniestreich! Wegweisend für die ganze Gattung Modeblog!

Die Notfallnummer 110 versinnbildlicht dabei die Dramatik der Situation und macht die Notwendigkeit schneller Hilfe deutlich. Dieser Blog steht mutig quer zum Zeitgeschmack.

Während andere Modebloggerinnen sich in hauchdünnen Fummeln ablichten lassen und süßlichen Schwulst von sich geben, beweisen diese beiden Bloggerinnen ein Gespür für das, was wirklich nötig ist.  Statt stylishe Kofferanhänger, süße Makeup-Taschen oder Schlafmasken zu verkaufen, bekommt man hier ein ökologisch und ethisch einwandfreies Shirt mit dem Print „Modeopfer“. Endlich schwingen sich zwei bekennende Modesüchtige zur Mode-Polizei auf und prangern die Missstände der Branche an.

Millionen von Kinder und Frauen, die von ihrer Sklaven-Arbeit nicht leben können, werden diese beiden mutigen Frauen dankbar sein!

     
 Kirsten   Kirsten Brodde, Blog-Gründerin und Autorin von "Saubere Sachen", hat das Thema Ökomode quasi aus dem Nichts entwickelt. Sie arbeitet als Greenpeace Detox-Campaignerin bei Greenpeace Deutschland.

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Veröffentlicht in: News

7 Kommentare auf "Achtung: Satire!"

1 | Kirsten

Juli 22nd, 2009 at 11:46

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Hey, meldeten sich die ersten Blogleserinnen bei mir. Da gibt es ja keine Hotline für Näherinnen, das ist ein belangloser Modeblog, der genau das macht, was du Modeblogs vorwirfst. Süßlichen Schwulst schreiben, Dinge verkaufen, die die Welt nicht braucht etc.
Zugegeben: Ich habe die Ironie nicht kenntlich macht und im Journalismus sollte man darauf verzichten. Deswegen habe ich jetzt den Titel geändert! Ja, es ist eine Satire.

2 | Mary von und zu PAN

Juli 22nd, 2009 at 15:17

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ich war auch schon ein bsichen verwirrt und dachte die ham jetzt umgestellt…

3 | Die Missionarin

Juli 23rd, 2009 at 10:37

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Liebe Kirsten,
halleluja, endlich hat sich jemand mit unserem rosa Wunsch nach Weltverbesserung befasst und erkannt, dass wir nach Höherem streben. Dass es sich dabei nicht um einen kleinen Blog handelt, sondern um ein allumfassendes nach Weltherrschaft strebendes Portal, ist nicht ganz deutlich geworden. In meinem Glauben an Unity, Love, Peace and Harmony nehm ich es dir nicht übel. Wahrscheinlich hast du den Wald vor lauter Glitzi-Bitzi Täschchen und Schlafmasken nicht gesehen. Also Butter bei die Fische. Grün ist bei uns mal gar nüscht. Die Nuancen gehen eher ins Rosa. Baumwollpflückern können wir leider noch keine bessere Zukunft bieten, lediglich angehenden Modedesignern….und das auch nur mit Tipps und Ratschlägen…shame on us. Dass kein Mensch ein rosa Täschchen im Kampf gegen die böse harte Realität benötigt, hatten wir in langen, harten Redaktionssitzungen bereits herausgefunden. Du hast es mir aber glücklicherweise noch mal vor Augen geführt. In diesem Sinne. Peace forever! Viele liebe Grüße aus dem LiLaLaune-Land!

4 | Kirsten

Juli 23rd, 2009 at 16:06

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@Cool, das ihr geantwortet habt! Wie wäre es mit Versöhnungs-Shoppen in Hamburg? Ihr in Rosa, ich in Grün. Fashion-Polizei unter sich. Grüße aus dem tropfnassen Hamburg.

6 | Fenke

Juli 25th, 2009 at 09:58

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verstehe ehrlich gesagt nicht so ganz, auf was deine satire abzielt. soll das kritisch gemeint sein? findest du den blog schlecht, nur weil er nicht grün ist, oder machst du dich nur über den namen lustig?

7 | Kirsten

Juli 25th, 2009 at 20:55

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@Fenke: Witze, die keiner versteht, sind schlecht – das gilt auch für diese Satire. Bei diesem von mir kritisierten Blog wird angeblichen „Modeopfern“ Stilberatung angeboten und Rat, wie sie einen Stil-Fauxpas weniger begehen – dabei bieten die beiden Modepolizistinnen ihnen Hilfe an. Das fand ich völlig belanglos und einfach stil-los angesichts der wahren Modeopfer, sprich denjenigen, die schuften müssen, damit wir schick sind. Eine Hotline für Näherinnen aus Bangladesch sind sie eben nicht….
Aber Humor haben die beiden, wie du den Antworten der „Missionarin“ entnehmen kannst. Und mir liegt an der Debatte. Ich glaube, ich sollte mich in „EcoAid“ umbenennen und dann erste Hilfe für die Modeindustrie anbieten….