21 Jun, 2008

Nehmt dies, Blogger!

Setzen, Sechs – hat mir ein Blogger attestiert, weil ich so lange für das Antworten brauche. Andere, wie Robert Basic vom Blog basicthinking meinen, ich würde das „weblaufen“ schon noch lernen. Danke für das Vertrauen, Robert!

Die über 90 Bio-Weintrauben links symbolisieren die Blog-Einträge bis jetzt – die allermeisten waren positiv, einige kritisch. Rein quantitativ bin ich im „grünen Bereich“ – jetzt also ein Wort zu den roten Trauben.

# neugieriger sagt:

19. Juni 2008 um 16:50

nun ja, die aktion fuer faire t-shirts ist nicht schlecht. nur wie siehts denn dann mit den ikea gardinen aus, die so schön auf dem spiegel foto zu sehen sind…. hat mensch beim einkauf derer auch drauf geachtet dass da keine kinder beim nähen für die schweden tätig waren?

Kirsten: Gute Frage – bislang habe ich mich vor allem mit Kleidung beschäftigt, aber jetzt eine Email an Ikea geschrieben – Danke!

# Jan-Paul sagt:

19. Juni 2008 um 17:15

Es gibt keine “faire Welt” und man kann sich dem “Unfair-sein” nicht entziehen. Hinsichtlich des Punktes der freien Meinungsäußerung schließe ich mich dem Vorredner an.

Zuviel Fatalismus! Wenn wir uns ansehen, wie viel Sklavenarbeit es vor 100 Jahren gegeben hat und was erreicht wurde, dann erkennt man eben doch, dass es sich lohnt, für eine fairere Welt zu kämpfen. Tatsächlich wird „fair“ aber heißen, dass unser Lebensstil weniger luxuriös wird. Und, Jan-Paul, bei allem Respekt, es gibt eine Menge Ballast, der sich leichtfüßig abwerfen lässt. Merci für den Zuspruch wegen der freien Meinungsäußerung!

bc sagt:

19. Juni 2008 um 17:24

Ist mir nicht ganz klar. Sind sie freiwillig gegangen, weil die Aktion ihr Ziel erreicht hatte – oder wurden sie von der Polizei dazu aufgefordert? (Platzverweis?) Wie ist die Rechtslage?

Keine Ahnung, bc, die genaue Rechtslage ist mir auch unklar, obwohl ich viele private Mails bekommen habe, die mir Auszüge aus dem Hamburger Polizeirecht geschickt haben, damit ich das prüfen kann. Mir wurde von der Polizei gesagt, ich müsste den Platz dort verlassen.

# Andreas sagt:

19. Juni 2008 um 17:34

So ganz verstehe ich das nicht. So weit ich weiß, ist Spreadshirt sehr bemüht ökologisch zu produzieren. Die Druckerei steht hier in Leipzig bei mir um die Ecke, da arbeiten keine Kinder. 😉 Und was die Shirts angeht, hatte ich immer den Eindruck, das Spreadshirt sehr auf die Herkunft achtet, z.B. durch die Benutzung von Produkten von American Apperal, die eben darauf achten, dass die Shirt fair hergestellt werden. Also, was genau werfen Sie denn Spreadshirt vor???

Andreas, ich habe Tchibo attackiert, weil Spreadshirt als Subunternehmer eigentlich aus dem Rennen ist. Wenn Tchibo eine Werbeaktion macht und ich bei Tchibo bestelle, ist es ein Tchibo-Shirt.

Wenn ich bei Edeka einen Apfel kaufe, schiebe ich auch nicht hinterher dem Großmarkt den schwarzen Peter zu! Und sehe Tchibo das nicht genauso, wäre der Konzern niemals mit mir in den Ring gestiegen.

Und es geht auch nicht nur um diese zwei Shirts, sondern die gesamte Billigware von Tchibo, die mehrfach im Visier der Kampagne für Saubere Kleidung war. Bis heute, sagt deren zuständige Expertin Gisela Burckhardt, habe sich trotz der Rhetorik nichts an den konkreten Arbeitsbedingungen vor Ort geändert. In der schon 2005 kritisierten Fabrik arbeiteten die Arbeiter weiterhin für den Mindestlohn von 18 bis 24 Euro im Monat, was nicht zum Überleben reiche.

Ich bin – wie andere Expertinnen, die seit Jahren Textilfabriken in Asien besuchen – überzeugt, dass es helfen würde, wenn die Hersteller die Namen ihrer Zulieferer im Internet veröffentlichen würden und sich damit öffentlicher Kontrolle aussetzen. Das ist ein kleiner Schritt mit großer Wirkung.

     
 Kirsten   Kirsten Brodde, Blog-Gründerin und Autorin von "Saubere Sachen", hat das Thema Ökomode quasi aus dem Nichts entwickelt. Sie arbeitet als Greenpeace Detox-Campaignerin bei Greenpeace Deutschland.

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Veröffentlicht in: News

1 Kommentar auf "Nehmt dies, Blogger!"

1 | globalSource

Juni 23rd, 2008 at 10:28

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Unsere Gesellschaft beruht auf der Ausbeutung der „dritten Welt“. Was früher Sklavenarbeit war, heisst heute Mindestlohn. Daran wird sich aber nichts ändern, solange sich nicht ausreichend Menschen darüber wirklich bewusst werden. Der Film „Die Freiheit der Wahl“ macht das wunderbar deutlich! (Siehe https://www.deutschlandnetz.de/modules/news/article.php?storyid=86)

Lieben Gruß