24 Okt, 2011

Ein paar Impressionen

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Die Mode-Konferenz, die vergangenen Freitag und Samstag in Berlin stattfand, war absolut charmant. Sowohl, weil die Redner Kopf und Herz ansprachen, als auch, weil die Stimmung so gut war und das Vertrauen in einander hoch. Manchmal frage ich mich, welchen Charakter dieses lose Netzwerk von Mode-Aktivisten eigentlich inzwischen hat. Nach Berlin denke ich, wir haben ein Zelt über uns. Gelegentlich ist das Dach noch etwas löchrig, aber es hält.

Bewegungen sind erfolgreich, wenn sie vernetzt sind und sie Menschen mobilisieren können. Sie brauchen Unterstützung von machtvollen Akteuren wie NGO´s, die Argumente liefern und Unterstützung aus der politischen Szene. An letzterem hapert es noch, aber in puncto Vernetzung und guten Argumenten sind wir definitiv gerüstet.

Besonders gut gefallen hat mir der Vortrag von Mark Starmanns aus Zürich, der der Textilindustrie in zehn Punkten erklärte, was zu tun ist. Seine Vorschläge will er demnächst veröffentlichen, die Präsentation findet ihr auf seinem Blog.

Bei Kuyichi und ihrem Ringen um den richtigen Kurs (hier die Backstory), habe ich weniger geprüft, ob mir plausibel scheint, was sie in den nächsten Wochen tun wollen, sondern ob ich an die große Geschichte glaube und ob das Unternehmen in puncto Ökologie und Ethik voran schreitet. Das tue ich. Kuyichis Führungsriege  – allen voran Helga Johannsdottir – hat sich gut geschlagen in der Talkrunde am Schluss. Ebenso wie Lars Wittenbrink – Sprecher des Händler-Netzwerkes „Korrekte Klamotten“. Bei „Stiftung Warentest“ blieben meine Zweifel am Jeans-Test. Es ist ein Thema, von dem ich etwas verstehe. Wenn alle Tests so schwach auf der Brust sind, muss ich meine Haltung zu diesem Schlachtross des Verbraucherschutzes überdenken. Auf ihr Heft zur Nachhaltigkeit, das diese Woche erscheint, bin ich wirklich gespannt.

Ich bedanke mich ausdrücklich bei den Organisatoren um BeyondBerlin, bei der CIR und den Gastgebern von der ESMOD. Statt Tweets gab es auf dem Fashion Summit Diskurs – das war eine große Leistung.  Ab morgen reise ich mit der Biofach nach Brüssel und Stockholm, um über den Markt für Ökomode zu sprechen. Darauf freue ich mich sehr, auch auf den Abstecher zu H&M und zu Nudie.

Und mit Helga, die für Kuyichi in den Niederlanden arbeitet, aber aus Island stammt, streite ich das nächste Mal über Walfang. Das haben wir fest verabredet.

Autorin: Kirsten Brodde

 

     
 Kirsten   Kirsten Brodde, Blog-Gründerin und Autorin von "Saubere Sachen", hat das Thema Ökomode quasi aus dem Nichts entwickelt. Sie arbeitet als Greenpeace Detox-Campaignerin bei Greenpeace Deutschland.

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