19 Jul, 2015
Sonne für alle: Bikinis&Badeanzüge
Wieso grüne Schwimmsachen? Na ja! Wenn in diesen Wochen zwischen Wasser, Gras, Sand, Luft und unserer Haut ziemlich oft nur ein kleines bisschen Stoff liegt, dann wäre es gut….. wenn dieser Stoff möglichst giftfrei und fair produziert wurde. Im Folgenden kommen zehn Labels, die die Frage nach grüner Bademode auf zehn unterschiedliche Arten beantworten. Rein ins Wasser!
Der Triangel-Bikini
Frija Omina (aus Berlin/Deutschland) ist gemeinsam mit Patagonia und Underprotection weit und breit das günstigste Label für fair produzierte Bikinis (79,90 Euro) und bald auch Badeanzüge. Sie werden in einer Manufaktur in Berlin Kreuzberg genäht. Die bunt bedruckten Stoffe sind aus Biobaumwolle und GOTS-zertifiziert. Baumwolle? Ja, die braucht wirklich einen Tick länger zum Trocknen, kann aber mit schönen Bändeln nachgestellt werden, damit alles wirklich immer sitzt. Frijas erste Bikinis waren aus recyceltem Polyester, aber das „Hautgefühl war dann wichtiger“ und deswegen ist es Baumwolle geworden. Zu beziehen unter anderm über Dawanda und Sexyandfair.
Der Häkelbikini
Häkeln ist Omasache? Stimmt. Die Bikinioberteile (siehe Bild oben) werden von einer Handvoll älterer Damen gehäkelt, und die Panties und die Slips in einem Familienbetrieb in Apolda gestrickt. High-Tech ist dagegen das Material: Ursprünglich haarfeines Polyester, das extra auf eine Dicke gezwirnt wird, mit der man es von Hand verarbeiten kann. Das Material trocknet sehr viel schneller als Polyamid, das gewöhnlich für Bademode verwendet wird. Und es gibt noch eine herrliche Geschichte von einem Häkelbikini der Mutter von einer der Gründerinnen von e.a.seawear, wegen dem die ganze Geschichte begann. Lest selbst. Die Bikinis kosten ab 126 Euro.
Die Sportlichen
Der nächste Punkt sind die Sportlichen: Badanzüge, Bikinis und Badeshorts. Odina (Bikinis ab 100 Euro), Koru Swimwear (Bikinis ab ca. 140 Euro) und das bekannte Label Patagonia (Männershorts ab 45 Euro, Bikinis ab 75 Euro) machen Bademode, mit der man von Surfen bis Yoga am Strand alles mögliche anstellen kann. Hergestellt werden sie in Florida und Kalifornien, Wind und Wellen stecken auch in den Materialien: recycelte PET-Flaschen, recyceltes Nylon und Polyester und sogar entsorgte Fischernetze.
Die Badeanzüge
sind ein Lieblingsthema von mir, und als Mareen von Mymarini aus Hamburg mir erzählt hat, dass sie gerade groß in Mode kommen (siehe die schönen Rückenansichten oben, ab 190 Euro), hat mich das nicht gewundert. Badeanzüge schützen halt am besten vor der Sonne. Die Stoffe kommen aus Italien, werden dort umweltschonend gefärbt und in Süddeutschland zu Badeanzügen und Bikinis genäht. Etwas Besonderes bei Mymarini ist, dass die Stücke aus einem Guss gefertigt werden – ohne Schnallen, Häkchen, Bügel. Und vor allem, dass jedes Modell zwei Seiten und Farben hat, die jede für sich getragen werden können. Interessant auch 1-9-7-9, ein Label, das auf Haiwai gegründet wurde. Die ersten Bikinis wurden aus Hemden mit traditionellen Hawaiimustern upgecycelt. Die gibt es zwar nicht mehr, aber das Label ist bekannt für Swimwear im Stil der 50er-Jahre. Genäht in Thüringen mit Spandex aus Italien (ab 160 Euro).
Curlee Bikini stellt aus recycelten und nachhaltigen Materialien Bandeanzüge und Bikinis her, die auch gerne mal etwas experimenteller sind (siehe Bild). Mit Abstand die teuerste Marke – wirklich „sustainable luxury“. Ab ca. 250 Euro. La Isla produziert in Medellin, Kolumbien, und führt in der 2015-Kollektion zwei Bikinis aus recyceltem PET (ab ca. 120 Euro). Und Finale grande: Underprotection ist primär ein Wäschelabel, das aber auch eine Handvoll Bademode im Repertoire hat – drei Bikinis und einen Badeanzug, alle schwarz und schlicht, aber raffiniert (ab 70 Euro). Sie werden in Neu Delhi, Indien, genäht, sind Fair Wear Foundation zertifiziert und aus recyceltem Polyester. Das dänische Label hat sich 2010 in Kopenhagen gegründet und ist inzwischen auch in Deutschland in vielen Geschäften zu finden: wo genau, seht ihr hier!
Dies ist ein Gastbeitrag von Magda Kotek. Die freie Journalistin erzählt auf anderskleiden.de Stories zu fair fashion und schreibt für verschiedene Magazine (u.a. ENORM).
Kirsten Brodde, Blog-Gründerin und Autorin von "Saubere Sachen", hat das Thema Ökomode quasi aus dem Nichts entwickelt. Sie arbeitet als Greenpeace Detox-Campaignerin bei Greenpeace Deutschland. Hier finden Sie alle Artikel von Kirsten . |
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