Impressionen aus Freiburg – geschickt von Christoph Dahn. Kann optisch mit konventionellen Läden mithalten, finde ich.

		Kirsten Brodde, Blog-Gründerin und Autorin von "Saubere Sachen", hat das Thema Ökomode quasi aus dem Nichts entwickelt. Sie arbeitet als Greenpeace Detox-Campaignerin bei Greenpeace Deutschland. Hier finden Sie alle Artikel von Kirsten .

Im Universum der grüne Modeläden gibt es neue Gestirne. Morgen eröffnet in Freiburg Ökomode-Pionier Christoph Dahn seinen eigenen Laden. Der wuschelköpfige Dahn sieht jünger aus als das Etikett „Pionier“ vermuten lässt. Aber wer bereits ein langjähriger Großhändler für Ökomode ist und obendrein einen Online-Shop betreibt, der ist in dieser jungen Szene bereits ein Alter. Das ist wie beim Bloggen (und bei mir). Wer schon zwei Jahre durchgehalten hat, der wird bei Facebook „legendär“ genannt. Früher musste man als Legende echt älter werden. In Freiburg gibt es mit Zündstoff zwar bereits einen Ökomode-Laden (auch legendär!), aber die Kundschaft und die Portemonnaies, die Christoph Dahn oder Sascha Klemz und Matthias Rau anstreben, unterscheiden sich eben deutlich. Weiter lesen »

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Angela Merkel, du bist nicht allein. Zumindest nicht, was dein Outfit angeht. „Hey Kirsten, was trägst du eigentlich zum Auftakt der „Fair“ in Dortmund?“ wurde ich heute gefragt. Und da habe ich mich an den Skandal erinnert, den Angela im August in Salzburg entfacht hat, als sie es wagte, zur Opernpremiere ein flieder farbenes Ensemble zu tragen, das sie schon mehrfach vorher an hatte.

Auf Spuren der Kanzlerin wandelnd habe ich wacker entschieden, dass ich erneut mit grünem „David-gegen-Goliath“-T-Shirt antrete plus schwarzen Blazer (geliehen von meiner Schwester). Meine Uniform ist absolut zukunftsfähig, denn gedankenloser Konsum ist out und Roben-Recycling angesagt – und wenn es nur das selbe (gewaschene) T-Shirt ist. Ach und Askese ist das lange noch nicht. Wenn ich barfuß nach Dortmund laufen würde oder auf dem Maulesel anreise, dann vielleicht. Aber so? Ich werde schon nicht die Volkswirtschaft ruinieren.

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Auf Deutschlands Straßen ringen die Bürgerinnen und Bürger derzeit um einen neuen Demokratie-Begriff. Sie wollen gehört werden und sich selbst aktiv in die Politik einmischen. Zehntausende haben in Berlin gegen eine Verlängerung der Laufzeiten von Atomkraftwerken demonstriert, in Stuttgart bleiben die Bürger weiter am Ball gegen das umstrittene Bahnprojekt. Darunter sind viele Menschen, die sonst nie demonstrieren. Rechts und Links löst sich auf. Hippies und Bankiers stehen Seite an Seite.

Selbst die Kanzlerin steigt ein in die Debatte. Mitten in der Haushaltsdebatte hat sie sich überraschend für das Großprojekt in Stuttgart in die Bresche geworfen – und damit ein klares Signal gegen die Politisierung von Bürgern gesetzt. Persönlich halte ich Merkels Machtwort für Harakiri, zumindest für gewagt, denn Merkels Parteigenosse Mappus wird vermutlich dank seiner Hilflosigkeit im Umgang mit renitenten Bürgern die Landtagswahl verlieren. Und auf Stuttgarts Straßen kommt die Einmischung der Kanzlerin gar nicht gut an. Weiter lesen »

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Also, C&A ist ja jetzt Weltmeister in Sachen Biobaumwolle. Und heute habe ich mal Manöverkritik im Laden gemacht und die neue Ware inspiziert – vor allem die für Damen. Zu besichtigen waren Karoblusen in allen Formen und Farben – und dieser Look ist ja jetzt in. Aber wie meine Berliner Freundin Alexandra schon sagte: Wer will schon aussehen, als gehörte er zu einem schottischen Hochland-Clan. Was meint ihr?

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….so grün und garniert mit Experten für grünes Marketing. An Bord ist mit Simone Seisl (Made-by) zwar nur eine einzige Expertin für grüne Mode, aber vielleicht hilft der branchenferne Blick der anderen Referenten ja trotzdem. Ein Brückenschlag zwischen verschiedenen Wissensbereichen schadet nie, wenn man – wie die jungen, grünen Label – mit vielen widrigen Umständen fertig werden muss. Solche Seminare blühen jetzt wie wild. Nach der „Academy“ nun das „Boot Camp“. Das Programm lest ihr hier: boot-camp-green-fashion

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Nein, ich habe keinen Turnschuh-Laden und auch keinen Imbiss eröffnet. Ich komme nur einfach nicht zum Bloggen, weil ich viel auf der Straße und wenig in Digitalien unterwegs bin. Verzeiht also meine Schreib-Blogade.

Heute morgen (am Sonntag!) haben Fred Grimm, Tanja Busse und ich erstmals gemeinsam aus unseren – teils noch unveröffentlichten – Texten gelesen. Wenn bei so bitterernsten Themen immer noch so viele Leute lachen, weiß ich, dass wir richtig liegen. Relevant, aktuell und professionell sind wir sowieso – witzig sein war tatsächlich eine echte Herausforderung. Diese Woche tingele ich mit dem neuen Buch durchs Fernsehen. Da so viele Bürger auf die Barrikaden gehen, ist das Interesse groß. Das rechte Buch zur rechten Zeit, was will ich mehr?

Immerhin weiß ich dank des Mode-Widerstands ganz genau, was ich anziehen soll. Ich glaube, Fairliebt aus Hamburg hat das David-gegen-Goliath T-Shirt nur für mich gemacht.

P:S. Wir suchen eine Location in Berlin zum Lesen. Waldbühne wäre okay, aber etwas kleinere Bühne geht auch… Technik und Bestuhlung sollte da sein. Wenn möglich noch im Oktober.

P:S. II: Die Kommentarfunktion spinnt und zählt immer zu wenig! Sabotage!!!!

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Dieser Blog hat genaue Leserinnen und Leser, was ich sehr schätze. Als ich neulich freudestrahlend die Basic-Modelinie von „Grüne Erde“ aus Österreich ankündigte, fragten einige Kommentare und Mails, ob bei der GOTS-Zertifizierung der Kollektion nicht mehr versprochen wird als gehalten. Also habe ich Barbara Freund von „Grüne Erde“ gebeten, sich zum Vorwurf der heißen Luft zu äußern. Hat sie gemacht und die News am Schluss gleich exklusiv mitgeliefert. Grüne Erde tritt der Fair Wear Foundation (FWF) bei.

„Liebe Frau Brodde,

jetzt habe ich intern die Details geklärt und kann Ihnen unsere Stellungnahme zukommen lassen:Grüne Erde hat einige Produkte mit einem eigenen GOTS-Zeichen versehen. Auf einer ausführlichen Seite über die Grüne Erde Standards ist dieses Zeichen erklärt:

“Dieses Label orientiert sich am renommierten „Global Organic Textile Standard“ (Gots). Dieser gewährleistet, dass die Produkte zu mindestens 90 % aus Naturfasern sowie zu mindestens 70 % aus Rohstoff en aus kontrolliert biologischer Landwirtschaft gefertigt und nach strengsten Richtlinien weiterverarbeitet werden. Die Rohstoffe, Garne und Färbungen sind nach dem „Gots“ zertifiziert.”

Das ist so auch vollkommen korrekt: Grüne Erde Produkte, die dieses Zeichen tragen, sind in der gesamten Produktkette nach IVN GOTS zertifiziert, der Lieferant selbst ist aber noch nicht zertifiziert. Das heißt, die Produkte entsprechen dem Standard, dürfen sich aber (noch) nicht als GOTS-zertifiziert bezeichnen.

Ihre Beschwerde zeigt auf, dass das so für unsere Kunden evtl. nicht deutlich nachvollziehbar ist. Das ist uns auch vorzuwerfen – nicht aber, dass wir bewusste Irreführung betreiben. Die Schwierigkeit liegt darin das zu kommunizieren. Weiter lesen »

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Die Messe „Estethica“, seit neun Jahren der Schauplatz für „Ethical Fashion“ in Großbritannien, gibt es immer noch. Waren es in der ersten Saison magere dreizehn Designer, sind es mittlerweile 37 Labels, die dort zu sehen sind. Fünfzehn davon sind Neulinge wie die Recycling-Taschen-Hersteller „Lost Property of London“. Zu sehen sind aber auch „From Somewhere“ oder „Flux“ (17. bis 22. September in London).

Drei Tage später, am 25. September, beginnt in Paris die „Ethical Fashion Show“, die inzwischen von der Messe Frankfurt getragen wird. Präsentiert werden „Veja“, „Article 23″ oder „Ethos“. Ob die Verwandlung zu sehen ist, wird exklusiv Bernd Hausmann (Glore) berichten, der als Gastblogger engagiert ist.

Ich bin Dienstag und Mittwoch in Berlin, um im Haus der Kulturen die 14 preisgekrönten Initiativen des zweijährigen Programms  „Über Lebenskunst“ kennen zu lernen – ich hoffe auf eine Menge skurriler Typen!

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