17 Jun, 2008

Tchibo V: Erzürnt

Tchibo is not amused. Mein Fokus Kinderarbeit und der Ton im Blog seien unfair, entscheidendere Missstände seien zu niedrige Löhne, die nicht zum Leben reichen oder die fehlende Gewerkschaftsfreiheit der Leute, die in Textilfabriken arbeiten. Ja, richtig. Soll ich jetzt die Reihe „Auch schlimm“ anfangen? Nächster Teil: „Noch schlimmer!“.

Natürlich sind die Vorwürfe auf den T-Shirts drastisch, aber: Tchibo, wollt ihr mir erst etwas verkaufen und mich hinterher dafür auch noch verklagen?

Tatsächlich hat Tchibo immense Fortschritte gemacht, seit sie Ende 2005 ins Visier der Kampagne für Saubere Kleidung gerieten. Das ist grundsätzlich ein Gewinn. Trotzdem möchte Herr Lohrie nicht, dass ich wie eine Polizistin unangemeldet in irgendeiner chinesischen Fabrik auftauche und Ärger mache. Deshalb könne er mir oder der breiten Öffentlichkeit keine Namen von Lieferanten nennen. Herr Lohrie bietet aber eine Journalisten-Reise an, die nicht „gelackt“ sei, sondern eine „kritische Nabelschau“. Das ist gut.

Außerdem – so argumentiert Tchibo – unterliegen sie schon lange einer Fremdkontrolle und lassen prüfen, ob es Fortschritte in der Praxis gibt. Das ist auch gut. Und natürlich komme ich gerne mit nach Pakistan, Bangladesch oder China.

Trotz des launigen Tons im Gespräch mit Tchibo, habe ich mich über die Forderung geärgert, ich möge die Fotos aus dem Internet nehmen. Und zusichern, die T-Shirts weder zu vervielfältigen, noch zu tragen.

Das ist nicht tragbar. Natürlich werde ich die Shirts anziehen, zumal mich interessiert, ob irgend einen Kunden die Geschichte hinter dem Kleidungsstück interessiert. Und dann hoffe ich auf einen kameradschaftlichen – fairen – Ton zwischen Aktionistin und Handelskonzern.

UND: Willkommen in der Blogosphäre, Tchibo. Hier genießt man anfangs Welpen-Schutz. Man kann also mal probeweise einen Kommentar abschicken, Herr Lohrie.

     
 Kirsten   Kirsten Brodde, Blog-Gründerin und Autorin von "Saubere Sachen", hat das Thema Ökomode quasi aus dem Nichts entwickelt. Sie arbeitet als Greenpeace Detox-Campaignerin bei Greenpeace Deutschland.

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In der Textilindustrie ist es wie bei der Mafia. Es gilt Omertà – ein Schweigegebot. Wem das zu rabiat ist: Zumindest ist man so verschwiegen wie der Kreml.

Tchibo redet jedenfalls nicht mehr mit mir – und ist ein großer Textilhändler. Tchibofreie Zone ist ja eigentlich nur noch die Antarktis. Deswegen finde ich es legitim, Tchibo zu fragen, wie sauber und sozialverträglich produziert wird – und wo. Letztendlich geht es um Transparenz und damit um Sicherheit für die Kunden. Die möchten nämlich wissen, was sie billigend in Kauf nehmen, wenn sie „Jede Woche eine neue Welt“ im Schaufenster sehen.

Warum soll es also nicht möglich sein, mir exakt Auskunft zu geben über die Produktionsstätten, wo die Tchibo-Shirts herkommen. Wenn eine Liste aller Produktionsstätten mit Adressen im Internet wäre, wäre mir schon wohler. Denn das machte die Fabriken durchsichtig und ist geradezu ein Garant dafür, dass dort gerecht bezahlt und umweltverträglich produziert wird. Jederzeit wäre eine Stichprobe möglich.

Natürlich finde ich das Schweigen des Imperiums nicht akzeptabel – wäre ich katholisch, würde ich wahrscheinlich sagen: Soll der Zorn des Herrn sie treffen. Bin ich aber nicht.

Wie man an den Blog-Kommentaren zu der Tchibo-Aktion sehen kann, bin ich schon ermahnt worden, ich möge jetzt endlich mein Sit In vor der Tchibo-Zentrale in Hamburg veranstalten. Ich habe eine bessere Idee. Wartet bitte noch bis Mitte der Woche ab oder wie es in Zeiten der Fußball- Europameisterschaft heißt: Das Spiel hat 90 Minuten.

NACHTRAG MONTAG MORGEN 9 UHR:

Der Chef der Tchibo-Unternehmensverantwortung hat auf mein Band gesprochen. Er bittet um Rückruf. Fairerweise ergänze ich also: Tchibo schweigt nicht mehr. Textilmafia ziehe ich zurück.

     
 Kirsten   Kirsten Brodde, Blog-Gründerin und Autorin von "Saubere Sachen", hat das Thema Ökomode quasi aus dem Nichts entwickelt. Sie arbeitet als Greenpeace Detox-Campaignerin bei Greenpeace Deutschland.

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10 Jun, 2008

Tchibo III: Drama!

Erst dachte ich schon, ich müsste auf Herausgabe klagen, weil die Skandal-Shirts zwar bezahlt, aber immer noch nicht im Briefkasten waren, aber jetzt zieren sie schon meinen Kleiderschrank. Tchibo hätte sie übrigens gerne zurück.

Achim Lohrie, der Chef der Unternehmensverantwortung bei Tchibo, ist ein humorvoller Mensch. Tchibo zu einem Konzern zu machen, der sauber und sozialverträglich produziert, scheint sein Lebenswerk zu sein.

Aber die schiefgegangene Zusammenarbeit von Spreadshirt und Tchibo, die mir die T-Shirts beschert hat, führt auch zu einer Art Familienkrach und Achim Lohrie ist jetzt der Senior, der schimpft, die Kinder könnten es halt nicht.

Denn natürlich haben Lohrie und Team bei Spreadshirt darauf gedrungen, dass mit Lieferanten gearbeitet wird, die nicht nur schriftlich zusichern, dass sie nicht Frauen und Kinder für Hungerlöhne schuften lassen, sondern die sich auch kontrollieren lassen. Deshalb hat Lohrie auch zunächst eine „gelbe Laterne“ gesetzt, als es darum ging, über die Kooperation mit den Youngstern aus Leipzig zu entscheiden. Das muss man sich wie an der Ampel vorstellen. Wenn Lohries Team grün ruft, geht der Konzern Tchibo über die Straße, bei Rot bleiben alle stehen.

Im Endeffekt sind die Tchibo-Shirts in Pakistan, Bangladesch und der Türkei genäht worden, und zwar in Produktionsstätten, die Lohrie für clean hält. Dass er sich vorsichtig äußert, ehrt ihn, denn immer wieder bringen akribische Recherchen etwa der Kampagne für Saubere Kleidung Skandale ans Licht und wir blicken erneut in traurige Gesichter von ausgebeuteten Frauen und Kindern, die unsere Kleidung nähen.

Weil Tchibo sich anstrengt, ärgert sich das Imperium jetzt besonders, dass Spreadshirt ohne Zucken diese Anklagen auf meine Shirts gedruckt hat. „Wir wollen nicht ganze Stadtteile damit versorgt sehen“, sagt Achim Lohrie und schimpft jetzt mit Spreadshirt. Außerdem hätte Herr Lohrie gerne die Shirts in die Konzernzentrale am Überseering in Hamburg. Er erstattet meine Auslagen und gibt mir noch ein Pfund fair gehandelten Tchibo-Kaffee oben drauf (gibt es den überhaupt?).

Alle Achtung, habe ich gedacht. Der ist nicht von schlechten Eltern. Aber wie ihr wisst, liebe Leserinnen und Leser des Blogs, ich bin im Vollbesitz aller meiner Zweifel und möchte lieber mal gucken, ob in den Produktionsstätten von Tchibo wirklich alles in Ordnung ist – unangemeldet natürlich. Company tour – anywhere, anytime – das wäre was.

Dafür tausche ich die Shirts, Herr Lohrie.

Bleibt alle anständig angezogen. Bis bald.

     
 Kirsten   Kirsten Brodde, Blog-Gründerin und Autorin von "Saubere Sachen", hat das Thema Ökomode quasi aus dem Nichts entwickelt. Sie arbeitet als Greenpeace Detox-Campaignerin bei Greenpeace Deutschland.

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08 Jun, 2008

Tchibo II: Unzensiert

Ich konnte mir schlicht nicht vorstellen, dass Tchibo sich selbst an den Pranger stellen würde und die menschenunwürdige Plackerei, die in der globalen Textilproduktion gang und gäbe ist, tatsächlich eingestehen und für mich auf ein Tchibo-Shirt drucken würde.

Aber am Mittwoch um 13 Uhr war es soweit. Ich loggte mich in das Bestellsystem ein und erfuhr: „Die bestellten Artikel werden zur Zeit bedruckt“ sowie am Tag darauf: „Wir haben ihr Angebot gemäß §3 (2) unserer Allgemeinen Geschäftsbedingungen angenommen und die Ware wurde heute per Post oder DHL verschickt.“ Ist dieses Imperium tatsächlich so liberal oder hat einfach keiner was gemerkt? Ist die Fertigung schon komplett computergeneriert?

Falls ihr euch erinnert: Ich hatte bei Tchibo zwei kurze Hemden mit zwei kurzen Botschaften bedrucken lassen – sozusagen mit einem Nano-Bekenntnis. Auf dem einen stand: „Dieses T-Shirt hat ein Kind genäht“, auf dem anderen: „Gefertigt für Hungerlöhne“. Tatsächlich liegt ein gewisser Reiz in solcher Reduktion finde ich. Bei Greenpeace gilt: Keine Banner mit Fußnoten bitte, soll heißen: die Botschaft gewinnt an Größe, wenn sie auf ein Minimum reduziert wird.

Während ich wartete, trudelte bereits ein Kommentar eines Spreadshirt-Mitarbeiters ein, der auch gerne wissen wollte, wie seine als sauber gepriesene Firma produziert. Hey, fragt ihr denn nicht?

Was Spreadshirt damit zu tun hat? Um die Shirts zu gestalten und zu verkaufen, kooperiert Tchibo mit dem Leipziger T-Shirt-Drucker Spreadshirt, einem in kurzer Zeit rasant gewachsenen Internet-Anbieter für Shirts mit eigenen Sprüchen (www.spreadshirt.de).

Was treibt die beiden Unternehmen, gemeinsam ins Bett zu steigen? Spreadshirt treibt das ökonomische Kalkül, denn Tchibo garantiert hohe Abnahmezahlen. Tchibo wiederum treiben Prestigegründe, denn das Leipziger Unternehmen gilt als kreativ. Gegen diesen jungen Hüpfer ist Tchibo altbacken. Das ist legitim.

Aber wie cool ist diese Kooperation wirklich? Wie moralisch anständig produzieren sie ihre Billigware? Und wieso interessiert es Spreadshirt nicht, dass ich behaupte, ihr Geschäftspartner Tchibo sei ein Ausbeuterbetrieb? Ist das alles computergeneriert und kein Mensch guckt auf die Bestellungen? Und was sagt Tchibo dazu?

Anruf bei Eike Sievert, Pressesprecherin von Spreadshirt in Leipzig. Ich entschuldige mich nachträglich, Frau Sievert. Am Ende des Gespräches brüllt sie, das sei „ein Überfall“. Ja, das war es.

Und jetzt ungeschnitten, unzensiert und live…..

Woher kommen die Shirts von Spreadshirt, Frau Sievert? Von vielen hundert Zulieferern aus aller Welt, erklärt sie. Was wisse man über deren Produktionsbedingungen? Man ließe sich schriftlich zusichern, dass es keine Kinderarbeit gäbe. Glaube man das einfach? Wir können doch keine Leute nach Asien schicken, um Kontrollen zu machen, sagt Frau Sievert und ich werde das erste Mal sauer. Interessieren Spreadshirt die knochenharten Bedingungen in den Textilfabriken wirklich so wenig? Ob Tchibo nicht gefragt habe, wie und wo sie fertigen lassen. Nein, sagt sie, will aber noch mal nachfragen. Ob Spreadshirt umgekehrt gefragt habe, was für ein Image Tchibo in Sachen Umwelt- und Arbeitsschutz habe? Natürlich akzeptieren wir nicht jedes Angebot, sagt Frau Sievert. Eine Offerte allerdings jemals abgelehnt zu haben, kann sie sich auch nicht erinnern. Sei Tchibo schlecht?

Offenbar, entgegne ich. Denn Spreasdshirt hätte anstandslos meine Anklagen auf die Shirts gedruckt. Ob Spreadshirt dem zustimmte? Wir sind doch keine Stil-Polizei, solange ich keine rassistischen oder neonazistischen Botschaften drucken lassen wolle, seien Spreadshirt meine Vorwürfe egal. Mit dem betriebseigenen Programm scanne man die Bestellungen nur auf bestimmte Wortmarken, die geschützt seien. Wenn ich also ein Copyright verletze und „Cowgirl“ auf mein Shirt drucke, verweigert Spreadshirt das, aber den Geschäftspartner beleidigen, stört niemanden. Zumal Spreadshirt vermutlich unter erbärmlicheren Bedingungen produzieren lässt als Tchibo….

Beschweren sich die Firmen nicht? Ja, schon, sagt Frau Sievert. Aber es kämen ja nicht so viele auf so eine Idee wie ich. Sie empfehle denn Firmen dann immer, die Attacken „mit einem Augenzwinkern“ zu nehmen.

Das bleibt abzuwarten.

Anruf bei Andreas Engelmann, Konzernsprecher von Tchibo in Hamburg.

Wissen Sie, wie Spreadshirt produziert? Wieso? Sind die schlecht? Er rudert zurück. Wir sind auch nur eine Werbefläche für Spreadshirt, es gibt keine direkte Kooperation, nur eine temporäre Allianz. Dass der Tchibo-Kundin das im Tchibo-Shop nicht klar ist, weiß der Sprecher allerdings auch. Andreas Engelmann verspricht, sich in der CSR-Abteilung („Corporate Social Responsibility“) zu erkundigen und avisiert mir einen Anruf von Achim Lohrie, dem Mr. Sozialrechte bei Tchibo.

Störe es sie nicht, dass Spreadshirt nach Prüfung entschieden habe, mein Tchibo-Bashing zu drucken? Nein, sagt Andreas Engelmann gelassen. Wir zensieren nicht. Der Sprecher ist hörbar amüsiert. Dass Jonah Peretti vor einigen Jahren noch mehr Schwierigkeiten mit Nike hatte, macht ihm Spaß.

Der Tchibo-Mann schlägt flott einen zweiten Copytest vor. Ich solle doch jetzt mal ein Shirt bestellen, wo drauf stünde: „Spreadshirt ist ein Ausbeuterbetrieb“. Mal sehen, was passiere.

Von wegen, eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus.

Fassungslos blicke ich auf zwei Unternehmen, die sich gegenseitig die Verantwortung zuschieben und eigentlich beide nichts wissen wollen.

Freue mich auf meine Shirts. Die verspäten sich, sagt Spreadshirt. Weswegen? Na, wegen der Rasenduelle natürlich. Alle Welt hat Fußballtrikots bestellt.

Und passend dazu rufe ich: Die Sache wird ein Nachspiel haben.

     
 Kirsten   Kirsten Brodde, Blog-Gründerin und Autorin von "Saubere Sachen", hat das Thema Ökomode quasi aus dem Nichts entwickelt. Sie arbeitet als Greenpeace Detox-Campaignerin bei Greenpeace Deutschland.

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Erinnert sich noch jemand an Jonah Peretti? Im Februar 2001 bestellte der amerikanische Student beim Sportartikelhersteller Nike Laufschuhe, auf denen unterhalb des Markenzeichens (des „swoosh“) das Wort „sweatshop“ – zu deutsch: Ausbeuterbetrieb gestickt sein sollte. Damit wollte er darauf aufmerksam machen, dass die Schuhe von Kindern hergestellt wurden. Nike weigerte sich, die Bestellung auszuführen. Peretti veröffentlichte daraufhin seinen Briefwechsel mit dem Konzern und in kürzester Zeit verbreitete sich die Story weltweit über das Internet.

Sieben Jahre später, im Mai 2008 bekomme ich eine Mail von Tchibo, die mir anbieten, ein individuelles Shirt zu gestalten. Meine Kollegin Tanja Busse (Autorin der „Einkaufsrevolution“) erinnert mich an Perettis Netzaktivismus von damals und ich beschließe, auf Perettis Spuren zu wandeln.

An den knochenharten Bedingungen hinter den Kulissen der globalisierten Textilproduktion hat sich bislang nichts geändert und Tchibo ist inzwischen einer der größten Textilhändler hierzulande. Die Kampagne für saubere Kleidung hatte den einstigen Kaffee-Konzern schon mehrfach wegen seiner Billigproduktion im Visier – bislang ohne Erfolg.

Tchibo schlägt für Herren „Fußballgott“, für Damen „Sweet“ und für Hunde „I love cats“ als Aufdruck für das Shirt vor. Ich entscheide mich für zwei nettere Slogans und lasse mir für je 14,90 Euro zwei Shirts damit bedrucken. Auf dem roten Shirt soll in weißer Schrift: „TCHIBO SHIRTS: GEFERTIGT FÜR HUNGERLÖHNE “ prangen, auf dem schwarzen Modell: „DIESES T-SHIRT HAT EIN KIND FÜR TCHIBO GENÄHT“. Beides kann ich nicht beweisen, es ist pure Spekulation – nur gedeckt von den Berichten der Kampagne für Saubere Kleidung. Sicher aber Anlass für eine Debatte über die armseligen Geschäftspraktiken der Textilfirmen.

Prompt simuliert mir das Bestellprogramm auf dem Computerbildschirm, wie die Shirts aussehen werden, stellt mir 33,70 Euro in Rechnung und verspricht eine Lieferung in vier Werktagen. Ich kann das Service-Team anrufen, wenn etwas schiefläuft, worauf ich mich bereits freue. Tchibo verspricht überdies „faire Rückgaberegeln“, sollte mir etwas missfallen, was mir angesichts der unfairen Bedingungen, unter denen der Konzern in hunderten Fabriken weltweit schneidern lässt, wie pure Ironie erscheint.

In den Geschäftsbedingungen weist Tchibo, die mit dem Leipziger Unternehmen Spreadshirt kooperieren, darauf hin, dass man den gewünschten Slogan auf seine „rechtliche und tatsächliche Durchführbarkeit, insbesondere auf einen Verstoß gegen Schutzrechte Dritter“ prüfen wird.

Ich entschuldige mich schon jetzt bei dem Sachbearbeiter, der nun entscheiden muss, was er tut.

Und versprochen: es gibt auf jeden Fall ein Open Posting der Antwort. Vielleicht schickt der ein oder andere auch eine Bestellung raus? Schön wäre vielleicht: „Tchibo-Shirts: gezogen durch Bäder von Chemikalien“. Oder „Tchibo-Shirts: Reizwäsche für Umwelt und Gesundheit“.

Und sollte Tchibo tatsächlich anstandslos liefern, garantiere ich ein Sit in mit Shirt vor der Konzernzentrale von Tchibo in Hamburg, bis ich weggetragen werde.

„Dieses Shirt hat Tchibo für mich produziert“ – wird auf dem Banner stehen. Plus der Behauptung, die die Firma nicht zu beanstanden fand.

www.tchibo.de unter Tchibo plus

     
 Kirsten   Kirsten Brodde, Blog-Gründerin und Autorin von "Saubere Sachen", hat das Thema Ökomode quasi aus dem Nichts entwickelt. Sie arbeitet als Greenpeace Detox-Campaignerin bei Greenpeace Deutschland.

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25 Mai, 2008

Werde ein Co-Designer

Mode und Konsum scheinen untrennbar verbunden. Diese enge Bindung ein bißchen zu lösen, gehört dazu, wenn man zu einer grüneren – nachhaltigeren – Mode kommen will. Ein paar Ideen gibt es schon. Vieles hat mit Do it yourself zu tun – keine Sorge, ich habe den Häkelkurs in der Schule gehasst, aber ein Stück mehr Lust auf Individualität wünsche ich mir. Nennen wir es doch „Co-Design“ – dann hört es sich gleich viel moderner an.

Die Massenware, die wir in den Haupteinkaufsstraßen kaufen können, ist doch eigentlich langweilig und eintönig. Die Sachen sind aber nicht unberührbar und sankrosankt. Wer hat nicht schon mal einen Kragen abgetrennt oder einen Gürtel entfernt, aber ich meine mehr als das. Eigentlich fehlt uns oft nur das Knowhow, um Sachen so zu verändern, dass sie echte Einzelstücke werden. So kommen wir von blindem Konsum zu Mit-sum – ich gebe zu, das Wort ist hässlich! „Users to makers“ heißt das im Englischen und klingt gleich viel eleganter.

Der eklatante Unterschied: man bekommt eine andere Beziehung zu den Sachen und sie wachsen einem mehr ans Herz – das führt fast zwangsläufig zu weniger neuen Klamotten.

Ich gestehe: meine Teenager-Tochter liebt Mode. Aber dass alle dasselbe Zeug von Pimkie oder Tally Weil tragen, gefällt ihr weniger. Sie hat angefangen, ihre Turnschuhe mit Textilfarbe und Schablonen aufzupimpen und ihre alten Jeans mit Bügelbildern. Meistens kauft sie gleich drei aufbügelbare Sterne oder Tiger, damit die beiden besten Freundinnen auch versorgt sind.

Dafür schwöre ich jetzt auf Pro-Am-Initiativen wie die von Pamoyo (www.pamoyo.com) aus Berlin. Sie sind die Profis, ich der Amateur. Zusammen sind wir unschlagbar. „Creative Collaboration“ nennt Cecilia Palmer das, wenn sie ihre Schnittmuster gratis ins Netz stellen. Mit dem Stoff kann man dann seine individuelle Duftmarke setzen.

Manche nennen das auch „Open-source design“ und den Mega-Marken und Händlern kann man so wunderbar ein Schnippchen schlagen. Es gibt sogar schon Webseiten, wo man im Internet ansehen kann, was anderen kreativen Amateuren so eingefallen ist (citizenfashion.theqmode.com).

Termine am Schluss:

Wer am 14. und 15. Juni in Nürnberg ist, sollte beim Sommerkiosk vorbeischauen. Hubert Rottner, der seit 20 Jahren Ökomessen organisiert, verwandelt den Rosenau-Park in ein Mekka für Ökomode. Mehr unter: www.sommerkiosk.de.

Bleibt gut angezogen!

     
 Kirsten   Kirsten Brodde, Blog-Gründerin und Autorin von "Saubere Sachen", hat das Thema Ökomode quasi aus dem Nichts entwickelt. Sie arbeitet als Greenpeace Detox-Campaignerin bei Greenpeace Deutschland.

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LKW-Planen, PET-Flaschen und Bettdecken haben schon ein zweites Leben geschafft: Nach Ende ihres wenig glamourösen Daseins auf Straßen, im Supermarkt oder im Schlafzimmer enden sie nicht mehr auf der Müllkippe, sondern auf dem Laufsteg.

Sie sind als Rohstoff internationaler Modehersteller inzwischen so begehrt, dass sie offenbar nicht mehr alleine vom Wertstoffhof stammen, sondern schlicht neu gekauft werden, um sie dann wieder chemisch aufzubrechen, damit die Kleidung, die daraus gemacht wird, als „recycelt“ verkauft werden kann.

So geschehen in Taiwan. Dort werden aus gebrauchten PET-Flaschen neue Kleider. Doch nicht immer wurde jemals vorher aus den Plastikflaschen getrunken. Das berichtete Mitte Mai ein anonymer Branchen-Insider der Online-Ausgabe des britischen Magazins „Ecotexile News“ (www.ecotextile.com).

Nur Textilhersteller, die wirklich akribisch das Vorleben ihrer Flaschen kontrollieren lassen, seien davor gefeit. Für die Ökobilanz von Recycling-Mode ist das natürlich verheerend, abgesehen vom Image-Schaden für die Branche. Denn das ist Greenwashing der übelsten Art.

Trotz der Mauscheleien kann ich dem Gedanken, Dingen neues Leben einzuhauchen, etwas abgewinnen. Womöglich, weil es dazu dient, über unseren Umgang mit Abfällen nachzudenken und ihren möglichen Wert. Auch, weil ich die Idee, Dinge im Kreislauf zu führen, schätze.

Meine Großmutter hat noch die Knöpfe und Kragen von alten Kleidern abgeschnitten oder die Reißverschlüsse aus Hosen herausgetrennt, damit sie damit womöglich später etwas flicken konnte. Alte Bettlaken hat sie zerschnitten, damit sie wenigstens als Putzlappen dienen konnten. Das sind natürlich nur Recyclingtechniken für zuhause, aber sicher hat die grüne Mode auch etwas mit dem Besinnen auf alte Traditionen und Techniken zu tun.

     
 Kirsten   Kirsten Brodde, Blog-Gründerin und Autorin von "Saubere Sachen", hat das Thema Ökomode quasi aus dem Nichts entwickelt. Sie arbeitet als Greenpeace Detox-Campaignerin bei Greenpeace Deutschland.

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18 Mai, 2008

Business-Segment

Vom Öko zum Trendsetter. Was für ein Karrieresprung. Statt nur am Tor zu rütteln, durfte ich ins Auswärtige Amt ins Berlin. Wenn es auch nur durch den Hintereingang in der Unterwasser-Straße war. Die Abteilung Kultur und Kommunikation hatte eingeladen, um über das Deutschlandbild im Ausland zu debattieren – Schwerpunkt Klima, Umwelt und Energie. Und was gibt es Innovatives und Neues, dass die Deutschen in Athen, Paris, London oder Rom im wahrsten Sinne des Wortes besser aussehen lässt und künftig zum Sonnen-Image unseres Landes beiträgt? Richtig, die grüne Mode-Branche.

Man mag bei revolutionärer Mode sofort an Italien denken und bei Deutschland eher an solide Verarbeitung, aber warum nicht qualitätsbesessen und mit Geschmack und in Grün Couture gekleidet sein? So richtig mochten es die anwesenden Gäste noch nicht glauben, aber an den Modellpuppen im Vorraum des Europasaals konnten sie sich schon mal ein Bild machen von dem, was künftig ein ökologisches Vorzeige- und gar Exportprodukt sein soll. Man sah elegante Kreationen aus Materialien, die offensichtlich mit Hingabe ausgewählt und verarbeitet wurden.

Deutschland – so die kühne These – ist bereits Öko-Primus in vielen Bereichen. Weltmarktführer in Solartechnik, Meister im Mülltrennen, Experte im Dämmen von Neubauten und nun auch vorzeigbar in Sachen grüner Mode. Wo sind die Stärken, wo die Schwächen des Produktes wollten die Veranstalter wissen und was muss man tun, um jungen grünen Designern den Weg zu ebnen?

Ein Netzwerk für Designer und Label wäre schon schön, sagte die leiderprobte Designerin Inka Koffke, damit nicht jeder wieder von der Pike auf anfangen muss auf der Suche nach Materialien und Knowhow und die Ladenbesitzerin Brigitte von Puttkamer („Glore“ aus München) wünschte sich mehr Mut bei deutschen Mode-Nachwuchs, auch auf Grün zu setzen. In ihrem Laden hängt vor allem Ware aus England und Amerika. Joachim Schirrmacher von der Stiftung der deutschen Bekleidungsindustrie wies darauf hin, dass man mit Hess Natur oder Otto im traditionellen Lager schon ganz gut aufgestellt sei. Aber etwas sichtbarer hätte er die korrekten Kleider gerne – etwa in deutschen Filmen oder Büchern. Nächstes Mal solle Lola alias Franka Potente doch im Shirt aus Biobaumwolle rennen.

Ein bißchen kam man sich dennoch vor wie eine Club-Med-Animateurin, die das erschöpfte Publikum zum Ende des Abends (nach der Öko-Mode gab es Abendessen!) etwas aufspaßen muss, aber eine Frage aus dem Publikum, das vornehmlich Anzug oder Kostüm trug, war absolut richtig: „Haben sie auch was fürs Business-Segment?“ Schließlich wolle man nicht bis abends warten müssen, um die grüne Ware an der Spree entlang zu tragen, sondern schon zum nächsten Workshop was sauber und sozialverträgliches Hergestelltes tragen, was ein bißchen nobler sei.

Stimmt, mein Rasterblick durchs gesamte Sortiment ergibt: Keine Anzüge. Es fehlt das kreative Angebot. Jeans und weißes T-Shirt – ja, aber Krawatte, Anzug, Socken? Fehlanzeige. Bitte entwerft und zeigt doch was, was auch ein ernsthafter Mensch, der die Welt retten will, ins Ministerium anziehen kann?

Achtung: Männer!

Natürlich denken die männlichen Alt-Ökos jetzt: Ha, uns schert das alles gar nicht. Ja, stimmt. Zumeist kümmert ihr euch nicht um eure Erscheinung. Das Ergebnis ist bedauerlich.

Die grünen Männer, die ich kenne, halten sich für gut angezogen, wenn sie ein Handy oder – schlimmer – ein ledernes Etui mit Werkzeug am Gürtel tragen. Und selbstverständliches ein schlechtsitzendes T-Shirt aus dem Billig-Paradies.

Liebe grüne Männer, es ist auch bei euch Zeit für eine furchtlose Inventur des Kleiderschrankes!

     
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11 Mai, 2008

Suaheli in Berlin

In Berlin habe ich jüngst die Macherin von „Pamoyo“ getroffen – einem kleinen neuen Trendlabel für Ökomode. Cecilia Palmer und ich haben uns zwar am Görlitzer Bahnhof getroffen und nicht auf der Glienicker Brücke, die für konspirative Treffen bekannt ist, aber wir haben tatsächlich außer Informationen auch ein geheimnisvolles Paket übergeben.

Darin steckte das rote Sommerkleid, dass ich bei Cecilia und ihrem Partner Frans Prins im Internet geordert hatte (www.pamoyo.com), aber nicht bezahlen konnte, weil ihr Bezahl-System unendlich kompliziert ist und bei mir bis heute nicht funktioniert.

Der Name Pamoyo ist Suaheli und setzt sich aus den zwei Wörtern „Herz“ und „gemeinsam“ zusammen. „Styled with heart“ schreiben die beiden auf ihrer Seite und von Herzen scheint ihr Engagement wirklich zu kommen. Lange bevor sie ersten eigenen neun Modelle (S, M, L) kreiert hatten, setzten sie schon mit ihrer Agentur grassroutes dafür ein, dass alle jungen Labels sich kennenlernen und vernetzen, damit nicht jeder wieder von der Pike auf anfangen muss.

Die 25-jährige Cecilia trägt ihre Sachen selbst, die bunt werden, weil sie neben Biobaumwolle in jedem Stück auch recyceltes – farbiges – Material verwendet. „Ich war überrascht, wie leicht die Biobaumwolle zu bekommen war und wie schwierig es dagegen ist, günstig an Altkleider zu kommen“. Cecilia kauft in Kiloläden und auf Flohmärkten ihre ausgedienten Kleider, die Biobaumwolle kommt aus der Türkei. Vieles wird in Berlin – und auch von ihr selbst – genäht.

Besonders sympathisch ist die großzügige Geste, die Schnitte als „open source design“ bei Pamoyo bekommen zu können und selber Hand anzulegen. Und zweitens planen Cecilia und Frans auch ein Projekt in Uganda, wo sehr viele Altkleider aus dem Norden auf Märkten landen. Dort möchten sie gerne produzieren, „upcyceln“ wie Cecilia sagt, und die Ware dann wieder hier verkaufen. Was ihre Fantasie beflügelt, braucht allerdings noch finanzielle Unterstützung. Mode und Altkleider – das ist eine erstaunliche Partnerschaft, aber womöglich mehr als ein flüchtiger Trend, wenn es denn den Massenmarkt erreicht.

Im Moment sehen Cecilias Sachen tatsächlich noch etwas handgenäht aus, etwas solidere Verarbeitung würde ich dem Label wünschen, sonst bleibt es eine Nische für Liebhaber.

Zurück zum Kleid – diesmal sollte alles anders sein: Ich wollte das Kleid nicht wie alle anderen Samples bei mir in der Schreibstube an die Wand nageln, ich wollte es anziehen. Aber es ist leider so, wie mein hochverehrter Professor schrieb, als er meinen Blog und das Foto zum Tipp Kleiderwechselparty sah: „Diese Kleidung ist mir zu gefährlich. Sie sieht aus, als könnte man darin steckenbleiben“.

Ich trage Größe S und habe Größe S gekauft, aber wer nicht eigentlich Size-Zero hat und womöglich mehr Busen als Kate Moss, der sollte dringend Größe M ordern. Sonst sitzt es buchstäblich hauteng.

Viel Glück, liebe Cecilia.

     
 Kirsten   Kirsten Brodde, Blog-Gründerin und Autorin von "Saubere Sachen", hat das Thema Ökomode quasi aus dem Nichts entwickelt. Sie arbeitet als Greenpeace Detox-Campaignerin bei Greenpeace Deutschland.

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Nehmt das, Eco-Modejunkies. Ich war im Adidas-Originals-Store in Berlin, um einen Blick auf die grüne Kollektion zu werfen und Fragen zu stellen. Oft verhalte ich mich dabei wie die mittelalterliche Inquisition, aber diesmal war ich wollte ich liebenswürdig sein und außerdem eines der korrekten Leibchen kaufen, um es als Sample bei mir in der Schreibklause an die Wand zu nageln – dort hängt schon einiges, was mich beim Schreiben inspiriert. Ja, man könnte das auch anziehen….

Falls ihr euch erinnert: Ich war nicht begeistert von adidas grün, weil ich bei der Modenschau im Alten Elbtunnel nicht erkennen konnte – und nicht gesagt bekam – was daran eigentlich sauber und sozialverträglich sein soll. Aber ich neige dazu, das Engagement der Großen allzu argwöhnisch zu beäugen, anstatt erst zu loben und dann freundlich ein paar W Ü N S C H E zu äußern. Mir geht es mit adidas ein bißchen wie mit Coca Cola. Ich mag Cola nicht und Diät Cola noch weniger. Warum sollte ich adidas grün mögen? Ist das nicht nur die light-Ausgabe fieser Produktion?

Da hing sie also, die grüne Kollektion. Gelbe Schlauchröcke und geringelte Kleider, kurze Pluderhosen und gestreifte Schuhe. Ich habe alles anprobiert und ich gestehe: Ich sah in allen Teilen der korrekten Kollektion aus wie ein neonfarbener T E X T M A R K E R . Das Gelb ging ja noch, aber das Grün, was die Verkäuferin als „pfefferminzgrün“ bezeichnete, dient sonst in dieser Republik dazu, wichtige Passagen in Texten zu unterstreichen und zu sonst nichts.

Dialog an der Kabine – Ich: Was soll ich dazu anziehen? Sie: Was Schlichtes.

Damit ist alles gesagt. Fragen? Ach ja: Wo ist die versprochene Biobaumwolle? Die Shirts, wo eine Baumwollkapsel drauf ist und „cotton“ draufsteht? Es ist doch nicht tatsächlich konventionelle Baumwolle, oder? Konventionelle Baumwolle ist eben nicht pur Natur, sondern mit Dünger und Pestiziden gepäppelt und was genau ist „recycelt“ an den Schuhen? Der Verkäufer, der mehr über die Herkunft seines Tattoos wußte als über die Herkunft der korrekten Treter sagte: Da stecken Altreifen drin.

Womöglich. Sind das die großen Schritte, die adidas gehen will? Lieber Frank Henke, Direktor für Umweltfragen bei adidas: Ich habe W Ü N S C H E. Bitte schult eure Verkäufer besser, bitte gebt uns Käufern mehr Informationen, damit wir nicht immer sofort Verbrauchertäuschung fürchten müssen.

Ach ja: ich habe die geringelten Schuhe aus der Serie „Recycled“ gekauft. Ich bin sicher: das ist dernier cri, aber ist es auch ökologisch?

P.S. Kunden wie wir sind für adidas wie leidiges Springkraut. Das ist gut so. Im übrigen: Ich war nett. Und das, obwohl ich den kritischen Report der Aktionsgruppe „Play Fair 2008″ über die globale Sportbekleidungsindustrie in der Bahn gelesen hatte (Titel: „Die Hürden überwinden“). Noch immer wird zu Hungerlöhnen und unter brutalen Bedingungen geschuftet, um Trainingskluft und Schuhe für adidas herzustellen.

Ich habe noch mehr W Ü N S C H E: Liebe Herzogenauracher, ihr redet so viel über Lifestyle. Bitte kümmert euch mehr um den Lifestyle der Arbeiter in euren Fabriken. Daran könnt ihr noch was tun.

     
 Kirsten   Kirsten Brodde, Blog-Gründerin und Autorin von "Saubere Sachen", hat das Thema Ökomode quasi aus dem Nichts entwickelt. Sie arbeitet als Greenpeace Detox-Campaignerin bei Greenpeace Deutschland.

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